Jochen Götze

28. September 1937 - 23. Oktober 2022

"Eingemachtes" | Gläser mit Pigmenten aus Hans Fähnles Atelier.

 

Unsere Gespräche auf der Fähnle-Bank sind zu Ende.

Daher laden wir Sie herzlich ein zu einem letzten Besuch der Herbstausstellung:

 

 

Hans Fähnle: geschenkt - gesammelt - geliebt

 

am Sonntag, 6. November 2022, um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

Betrachten Sie noch einmal Hans Fähnles Verborgene Bilder die uns ihre Besitzer für viele Wochen ausgeliehen haben. Nach ihrem Fähnle-Klassentreffen besonderer Art reisen die Gemälde nach Hause zurück und sind dann den Blicken der Öffentlichkeit wieder verborgen.

 

Unser Dank gilt zunächst den großzügigen Leihgebern, die so lange auf ihre geschätzten "Fähnles" verzichtet haben. Sie eröffneten uns die einmalige Möglichkeit, kleine und große Gemälde ausführlich und aus nächster Nähe zu erkunden. Dies nicht nur auf den Vorderseiten. Auch die Motive der Rückseiten hielten Überraschungen bereit, die uns nachdenklich stimmen und zu weiterer Nachforschung Anlass geben.

 

Wir danken ebenso unseren Gästen auf der Fähnle-Bank, die sich so bereitwillig unseren neugierigen Fragen ausgesetzt und uns mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen bereichert haben.

 

Herzlich willkommen zur Finissage am Sonntag, 6. November, um 15.00 Uhr.

 

Danach beginnt für die Galerie Fähnle die Winterpause, die für den Förderverein jedoch kein Winterschlaf ist. Denn schon jetzt werden die Aktivitäten für 2023 beraten.

 

In den kommenden Wochen können Sie gelegentlich den ROTEN BUTTON auf der Starseite unserer Homepage anklicken und prüfen, was andere Museen und Galerien im Winter zu bieten haben. Und erinnern Sie sich an meine Empfehlung für ein 365-Tage-Geschenk:

»Kunst 2023 - Künstler Werke Museen«

 

Volker Caesar

Städtische Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

www.galerie-fähnle-freunde.de | info@galerie-fähnle-freunde.de

 

"Bilder einer Ausstellung"

(frei nach Modest Petrowitsch Mussorgski)  

2012 -2022: Der Förderverein blickt zurück auf 10 aktive Jahre.

20. April 2012: Gründungssitzung des Fördervereiens Galerie Fähnle e.V. | Der frisch gewähle Vorstand: Wolfgang Braungardt, Dr. Kornelius Otto, Bernadette Siemensmeyer, Hannes Ingerfurth, Corinna Wagner

 

Das letzte Gespräch auf der Fähnle-Bank

 

mit der Gründungs-Vorsitzenden von 2012

 

Bernadette Siemensmeyer

Der Förderverein – Ambitionen und Grenzen

 

am Sonntag, 30. Oktober 2022, um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

2012 – 2022: Der Förderverein Galerie Fähnle e.V. kann auf 10 aktive Jahre zurückblicken. In dieser Zeit haben die Vereinsmitglieder mehr als 20 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen organisiert und kuratiert, dazu kleine und große Führungen, Konzerte, Lesungen, Weinproben, Vorträge, Diskussionen oder Tage des offenen Denkmals durchgeführt. Begleitend dazu entstanden viele erläuternde Texte, Manuskripte und Fotos für Medien, Öffentlichkeit oder Newsletter, die zum Teil auf der Homepage nachzulesen sind.

 

Durch die Einwerbung finanzieller Mittel bei namhaften Förderern konnte der Verein die Konservierung von rund 50 gefährdeten Gemälden der Sammlung bearbeiten lassen. Die  Wüstenrot Stiftung fördert noch immer das sogenannte „Grafik-Projekt“ durch Studierende der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Konkret bedeutet dies die Einrichtung und den Aufbau der Datenbank, der Inventarisation und restauratorischen Erstversorgung von mittlerweile mehr als 3.500 Arbeiten Hans Fähnles auf Papier sowie deren Neulagerung in Archivboxen. Um diesen Bestand gesichert zu verwahren, hat der Förderverein dank großzügiger Spenden vier hochwertige Grafikschränke gekauft.

 

Diese kleine „Leistungsbilanz“ soll als unvollständige Auflistung unserer 10-jährigen Aktivitäten genügen. Und dennoch kommt der Förderverein nicht umhin, zu fragen:

 

wie geht es auf der Grundlage unserer Satzungsziele weiter?

 

Während 2012 fünf frisch-gebackene Vorstände begeistert in die Kamera schauen, konnte bei der jüngsten Jahreshauptversammlung im April 2022 der Vorstand nicht einmal zur Hälfte neu besetzt werden. Ratlosigkeit bereitet das schwindende Publikumsinteresse am Ausstellungsgeschehen  - durch drei Corona-Jahre beschleunigt - und das nicht nur bei uns. Aber auch die völlige Abwesenheit der Stadt Überlingen, ihrer politisch und fachlich Verantwortlichen bei unseren Galerieaktivitäten entmutigt.

 

Die Galerie Fähnle mit Grundstück, Gebäude und den Sammlungen aller Kunstwerke wurde durch Schenkung 1975 Eigentum der Stadt Überlingen. Hausherr im engeren Sinne ist das städtische Kulturamt. Durch das ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder bewältigt der Förderverein Galerie Fähnle e.V. die eingangs beschriebenen Aufgaben, die genaugenommen zu den Verpflichtungen zählen, die die Stadt mit der Schenkung im Überlassungsvertrag übernahm.

 

Derzeit bewegen den Förderverein existenzielle Fragen:

● Business as usual? Weitermachen wie bisher - geht das?

● Ist die bisherige Art des Galeriebetriebs überholt?

● Hat der Förderverein seine Schuldigkeit getan und kann gehen?

● Waren die Satzungsziele 2012 zu ambitioniert?

● Unterscheiden wir bei den Vereinsaktivitäten zwischen "Pflicht" und "Kür"?

● Gibt es andere oder bessere Modelle für gemeinsame Kulturarbeit?

● Welche Vorzüge bietet die Gemeinnützigkeit?

● Wo finden wir geeignete Vorbilder ohne die Fesseln eines "e.V."?

● Was sagt die eigene Motivation der Vereinsmitglieder? Ist die Luft raus?

 

Diskutieren Sie mit unserem

Vereinsmitglied der ersten Stunde und der "ersten 1. Vorsitzenden"

Bernadette Siemensmeyer auf der Fähnle-Bank.

 

Wir beginnen die Veranstaltung mit einem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung:

Hans Fähnle: geschenkt - gesammelt - geliebt

 

Herzlich willkommen am Sonntag, 30. Oktober, um 15.00 Uhr in der Galerie Fähnle.

 

„Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird wenn es anders wird;

aber so viel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll.“

 

Dieser hoffnungsfrohe Satz von Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

könnte das Motto unseres letzten Gesprächs auf der Fähnle-Bank werden.

Volker Caesar

 

23. Oktober 2022: Hans Fähnles Erben - Barbara und Dr. Helmut Bourzutschky auf der Fähnle-Bank

 

Gespräch auf der Fähnle Bank mit

 

Barbara und Dr. Helmut Bourzutschky

"Hans Fähnles Erbe - wie teilt man einen Künstlernachlass?"

 

am Sonntag, 23. Oktober 2022, um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

Hunderte von Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen, zum Teil über viele Jahre unzureichend gelagert: Wie damit umgehen? Wie "4-teilen" und dabei den Überblick nicht verlieren? Alles bewahren? Wie dokumentieren?

 

Die Brüder Hans (1903-1968) und Ernst Fähnle (1899-1984) waren kinderlos geblieben. Ihre jüngere Schwester Ruth hingegen hatte vier Kinder, die mit ihren Familien weit voneinander entfern lebten. Drei Nichten und einem Neffen fiel nach dem Tod von Onkel Ernst der umfangreiche Künstler-Nachlass zu. Die älteste Nichte musste zur großen Erb-Vier-Teilung extra aus den USA anreisen. In Anwesenheit aller Geschwister sollten die Kunstwerke, auch die ungerahmten und ruinösen Leinwände und Malplatten, in die Obhut ihrer neuen Besitzer wechseln.

 

Heute wissen wir, dass die damalige Vier-Teilung geglückt ist. Der Erfolg der Aktion war freilich nicht selbstverständlich. Man denke nur an die jahrelangen Gerichtsverfahren bei prominenten Künstlernachlässen. Der Fähnle-Nachlass lebt in vier eigenständigen Familiensammlungen weiter. Er wird geschätzt, stolz an die eigenen Wände gehängt, in kleinen Depots gehütet, restauriert, ausgeliehen oder auch an öffentliche Sammlungen geschenkt.

 

Die gründliche, geradezu logistische Vorbereitung der Teilung des Künstlernachlasses vor zwei Jahrzehnten war für die Mitspieler eine aufregende Herausforderung und liefert den Stoff für die authentische Erzählung auf der Fähnle-Bank.

 

Mehr davon am Sonntag, 23. Oktober, um 15.00 Uhr auf der Fähnle-Bank.

Gerne begrüßen wir Sie wieder in der Galerie Fähnle.

 

Förderverein Galerie Fähnle e.V.

Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

2014 im Fähnle-Familiendepot von Barbara und Dr. Helmut Bourzutschky
16. Oktober 2022: Fähnle-Zeitzeugin Gabriele Kromer-Schaal auf der "Fähnle-Bank"

Gespräch auf der Fähnle-Bank mit

Gabriele Kromer-Schaal, Fähnle-Zeitzeugin in 3. Generation:

 

"Hans Fähnles Bilder im Wohnzimmer"

 

am Sonntag, 16. Oktober 2022, um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

Zeitzeugen, die mit Hans Fähnle befreundet waren und aus der persönlichen Begegnung berichten können, sind mittlerweile rar. Eine bewegende Zusammenkunft betagter Berichterstatter konnten wir im Sommer 2013 in der Galerie Fähnle erleben. Einer von ihnen ist Werner Kromer, der im 102. Lebensjahr in Überlingen lebt.

    •Hans Fähnle berichtete im Sommer 1961 von Kromers Besuch im Atelier:

„… Werner Kromer und Frau und ihr Mädelchen (den Namen hab ich wieder vergessen) waren Sonntag Nachmittag da, das Bild hab ich ihnen geschenkt ...“

    •Werner Kromer erinnerte sich im Sommer 2013, mehr als 50 Jahre später:

„... Das Bild, von dem Hans in seinem Brief vom 11. Juli 1961 spricht, hat er uns damals geschenkt. Es ist eine schwarz-weiß Grafik und stellt Badende am See dar. Es hängt in unserer Diele. ...“

Hans Fähnle. Villa Lattner, vor 1938. Detail

1961 war "es" gerade mal 5 Jahre alt und fand den Besuch in Fähnles vollgestopftem Stuttgarter Atelier eher langweilig. Am kommenden Sonntag sitzt "das Mädelchen" als Frau Kromer-Schaal nun auf der Fähnle-Bank und im Gespräch erleben wir, wie sie die familiäre Zeitzeugenschaft mit Hans Fähnle in der dritten Generation pflegt.

 

Zu Hause ist Familie Kromer von Hans Fähnles Bildern umgeben - und das nicht nur im Wohnzimmer. Der Bestand wird geliebt, gehütet und gelegentlich auch vermehrt. So kam jüngst ein expressives Blumenbild hinzu, das noch selbst von seiner Provenienz erzählen kann.

 

Die Sammlung von Fähnle-Bildern fing klein an. 1938 erhielt Großvater Hermann Kromer, der mit seiner Familie einige Jahre in der Villa Lattner wohnte, das erste Bild von Hans Fähnle geschenkt: die Villa hoch über der Goldbacher Felswand. Nicht ganz zufällig, denn die Familien Kromer und Fähnle waren Nachbarn geworden und der Sohn Hans kam oft genug zum Malen aus Stuttgart ins Überlinger Elternhaus in der Goldbacher Straße.

Wie dann im Laufe der Jahrzehnte die Zahl der Fähnlebilder gewachsen ist und wie sie quasi zu Familienmitgliedern wurden, kann Frau Kromer-Schaal authentisch berichten.

 

Mehr davon am Sonntag, 16. Oktober, um 15.00 Uhr auf der Fähnle-Bank.

 

Gerne begrüßen wir Sie wieder in der Galerie Fähnle.

 

Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

www.galerie-fähnle-freunde.de | info@galerie-fähnle-freunde.de

Hans Fähnle. o.T. o.J. Paradiesische Landschaft - Vier Akte mit Pferd unter Bäumen am See, um 1934 |schwarze Tusche über Bleistift. Privatbesitz
9. Oktober 2022: Der Sammler Karl Amann auf der "Fähnle-Bank"

Gespräch auf der Fähnle-Bank mit

Karl Amann, Architekt, Designer und Sammler:

 

"Kunst sammeln  - angeboren oder erlernt?"

 

am Sonntag, 9. Oktober 2022, um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

Die zugespitzte Frage soll andeutet, dass wir mit unserem Gast Karl Amann das Sammeln nicht aus wissenschaftlicher, sondern aus emotionaler, sehr persönlicher Sicht betrachten wollen. Wir möchten von ihm etwas erfahren über die Beziehung zu Gemälden, Grafik oder künstlerisch gestalteten Objekten, die ihn spontan und anhaltend begeistern, die er erwirbt, besitzen will, um sie in sein persönliches Umfeld zu holen  - und mit denen er lebt.

 

Mit der Kunst leben. Kleiner Einblick in die Sammlung Amann.

Im Laufe der Zeit wachsen diese Objekte der Begierde zu einer mehr oder weniger großen Sammlung und beim Sammler wächst mit der Kunstliebe die Kennerschaft.

Nicht erst das Studium Architektur und Design an der Kunstakademie Stuttgart hat Karl Amann auf die Spurensuche nach erregender Kunst gelockt. Viele Begegnungen mit zeitgenössischen Künstlern aber auch die Werke vergangener Generationen reizen seine Sammelleidenschaft und Entdeckerfreude.

 

„Ich glaube ich fand es schon immer spannender, mich mit Künstlern zu befassen, die nicht in der ersten Riege der Bekanntheitsskala stehen, bei denen man den Eindruck hat, es sei schon alles gesagt. Bei Persönlichkeiten wie Hans Fähnle hingegen gibt es immer noch viel zu entdecken…“. Bei Amanns Fähnle-Erwerbungen kommt noch die eher zufällige Freilegung verwirrender Gemälderückseiten hinzu, die uns spannenden Gesprächsstoff liefern wird.

 

Karl Amann besitzt ein besonderes Gespür (vielleicht doch angeboren?) für selten begangene Nebenwege der Kunst, so etwa bei der Keramik der Nachkriegszeit und deren Einbindung in die Kunst der 50er- bis 70er-Jahre.

 

Mehr darüber am Sonntag, 9. Oktober, um 15.00 Uhr auf der Fähnle-Bank.

 

Gerne begrüßen wir Sie wieder in der Galerie Fähnle.

 

Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

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2. Oktober 2022: Die Restauratorin Dr. Barbara Lorenzer auf der "Fähnle-Bank"

Gespräch auf der Fähnle Bank mit Dr. Barbara Lorenzer:

 

"Die Liebe zum Original – Kunst zum Anfassen?"

Oder lieber: Bitte nicht berühren!?

 

am Sonntag, 2. Oktober 2022, um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

Begleiten Sie uns zuerst auf einem Rundgang durch die Ausstellung. Die versammelten Bilder, die sonst weit verstreut in Wohnungen, Büros oder Privatsammlungen hängen, bilden in unserem Ausstellungssaal kleine Motivgruppen, die wir Ihnen näher vorstellen wollen. Hans Fähnles ganze Themenwelt ist in diesen privaten Bildern versammelt und man darf darüber nachsinnen, was Bildkäufer oder Sammler angeregt haben mag, gerade dieses oder jenes Bild an die eigenen Wände zu hängen. Einige Bilder können uns von ihrem weiten Weg, manchmal auch Leidensweg, und von Zwischenstationen erzählen, die hinter ihnen liegen.

Dr. Barbara Lorenzer hat Fähnle im Blick

Bei unserem Ausstellungsrundgang können Sie selbst Auffälligkeiten oder kleine Schäden an Gemälden entdecken. Bei genauerem Betrachten fällt etwa die unterschiedliche Strahlkraft der Farben oder der Zustand und die Vielfalt der Bilderrahmen auf:

 

● Das sind Stichworte für Dr. Barbara Lorenzer.

 

Im Gespräch auf der Fähnle-Bank wollen wir von der Überlinger Restauratorin vor allem hören, wie wir mit unseren geliebten Bildern richtig umgehen: was schadet ihnen, was tut ihnen gut? Die privaten Schätze sollen ja gerade nicht unter unserer großen Liebe zum Original  leiden! Müssen wir zu Hause vielleicht Schilder aufhängen: Bitte nicht berühren!?

 

 

Frau Dr. Lorenzer hat nicht nur jahrzehntelange Erfahrung mit der Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken. Sie kennt Hans Fähnles Farb-Rezepturen, Eigenheiten und die Tücken seiner Malweise besonders gut - und nicht nur die von Hans Fähnle.

 

Daher sprechen wir mit der Expertin.

Frau Dr. Lorenzer freut sich auf Ihre und unsere Fragen.

 

Gerne begrüßen wir Sie am Sonntag wieder in der Galerie Fähnle.

 

Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

www.galerie-fähnle-freunde.de

 

25. September 2022: Der Kunstnachlass-Verwalter Oliver Tursic auf der "Fähnle-Bank"

Gespräch auf der Fähnle Bank mit Oliver Tursic:

 

„Nachlass sucht Betreuer“

Der Umgang mit dem Erbe des Malers Franz Frank (1897-1986)

 

am Sonntag, 25. September 2022 um 15.00 Uhr

Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

Franz Frank. Selbst mit Schirmmütze 1949. Radierung. Foto: Förderkreis Expressiver Realismus e.V.

 

 

 

... Diese Selbstkritik ist es ja was einen treibt u. treibt zu neuer Arbeit – um’s besser zu machen.

Wenn ich in punkto „Koloristische Malerei“, wie Du bemerkst, einiges leiste, so darf ich Dir dazu sagen, daß ich gerade für Deine Anregungen in den Akademiezeiten stets dankbar gedenke. ...

Franz Frank am 28. Juli 1947 an Hans Fähnle


 

Mit Oliver Tursic ist der Förderverein schon lange im Austausch. Daher sind in der Herbstausstellung auch einige seiner eigenen Fähnle-Bilder zu sehen. Im Gespräch auf der Fähnle-Bank soll jedoch der künstlerische Nachlass des Malers Franz Frank (1897-1986) im Mittelpunkt stehen, den Oliver Tursic im Auftrag der Erben des Malers betreut, ordnet und ausstellt. Zugleich ist er aktives Mitglied im Förderkreis Expressiver Realismus e.V. mit Sitz in München.

 

Bereits vor seinem Abitur 1921/22 lernte Hans Fähnle Franz Frank kennen. Franks Vorbild dürfte Fähnles Berufswunsch, Maler zu werden, entscheidend beeinflusst haben. An der Kunstakademie Stuttgart trafen sich beide wieder und befestigten ihre lange Freundschaft.

 

Ungewollt wurde Franz Frank zum Auslöser für die Wiederentdeckung und Erforschung der Kunst der Verschollenen Generation. Der Marburger Kunsthistoriker Rainer Zimmermann prägte dafür um 1980 den Begriff Expressiver Realismus und löste durch seine Recherchen eine Welle wissenschaftlicher Arbeiten und Publikationen zu vergessenen Künstlerinnen und Künstlern aus, die bis heute anhält. Beide Begriffe sind mittlerweile in der Kunstgeschichte etabliert und zu zentralen Themen von Museen und Sammlungen erwachsen (nicht zuletzt auch in der Städtischen Galerie Fähnle ...).

 

... Wenn etwas Starkes zuwege kommen soll, so kann ich mir den Weg dazu nicht schwer genug machen. ... Franz Frank am 18. November 1965 an Rainer Zimmermann

 

Lernen Sie am kommenden Sonntag ein spannendes Künstlererbe kennen.

Oliver Tursic lässt Sie im Gespräch auf der Fähnle-Bank 'hinter die Kulissen' schauen.

Nach dem Gespräch bleibt genügend Zeit für die Ausstellung.

 

Der Förderverein freut sich auf Ihren Besuch in der Galerie Fähnle.

 

Städtische Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

www.galerie-fähnle-freunde.de | info@galerie-fähnle-freunde.de

 

 

 

 

18.09.2022: Regenbogen-Idylle und Menschen-Peiniger

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Fähnle!

 

Wir laden Sie herzlich ein, an den kommenden Sonntagen im September und Oktober mit unseren Gästen auf der Fähnle-Bank ins Gespräch zu kommen. Am nächsten Sonntag, 18. September, um 15.00 Uhr beginnen wir mit Volker Caesar: "Bilder und ihre Geschichten". Spannend wird es vor allem, wenn wir erstmals Gemälde in der Galerie umdrehen und die Bildrückseiten genauer betrachten können.

 

Auf der Vorder- und Rückseite eines Malkartons hat Hans Fähnle zwei Motive äußerst gegensätzlicher Natur untrennbar miteinander verbunden:

 

Regenbogen-Idylle und Menschen-Peiniger

 

Schon das Blaue Haus mit Regenbogen (1957) mit seiner harmonischen Ausstrahlung gibt uns Rätsel auf: Ist es ein Wunsch-Bild, ein Sehnsuchts-Bild oder das von Hans Fähnle vergeblich gesuchte Refugium? Kannte er dieses einfache, kleine Haus mit seinem behaglichen Walmdach? Steht es vielleicht an einem uns unbekannten Ort und wartet nur auf seine Wiederentdeckung?

 

Im Gegensatz dazu die aggressive Stimmung der von Fähnle nicht benannten Rückseite: Die angebetete Wolfsfrau bewacht die Peinigung eines Mannes. Das Bild, mehr eine übergroße, farbige Zeichnung als ein Gemälde, wird von einer wolfsköpfigen, zähnefletschenden Frau beherrscht. Ihr zu Füßen ein schweinsköpfiger Mann im bürgerlichen Anzug betet sie an. Daneben traktieren sechs dämonische Figuren einen Mann, der mit gebeugtem Haupt seine Qualen erduldet.

 

Gemeinsam mit unseren Besuchern wollen wir am kommenden Sonntag im Gespräch auf der Fähnle-Bank den Rätseln dieser untrennbar verbundenen Bilder näherkommen.

Mit der Erinnerung an Goethes Gartenhaus in Weimar schauen wir auf Refugien in der benachbarten Bodenseelandschaft und lesen in Hans Fähnles Korrespondenz der 1930er Jahre. Und auch die bislang verdeckte Peinigung auf der Rückseite möchten wir gerne einordnen. Martin Schongauers Heiliger Antonius (um 1470) und Kara Walkers (*1969) Gepeinigter Barack Obama (2019) sollen uns dabei helfen, ebenso der Vergleich mit Motiven aus Hans Fähnles Passion 1942, die er als Soldat an der Ostfront zeichnete.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Galerie Fähnle am kommenden Sonntag .

 

Der Förderverein Galerie Fähnle e.V.

 

Eröffnung der Herbstausstellung

 

Hans Fähnle: geschenkt - gesammelt - geliebt

 

Die 'Verborgenen Bilder' Hans Fähnles

 

Ausstellungsdauer: 10. September bis 6. November 2022

Öffnungszeiten: Sonntags 15.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung

info(at)galerie-fähnle-freunde.de

 

Es gibt ungezählte Gemälde Hans Fähnles (1903 - 1968), die irgendwo im Verborgenen Raumwände dekorieren, beleben und bereichern. Immer wieder wird uns von solchen unbekannten Fähnle-Bildern berichtet oder sie werden dem Förderverein Galerie Fähnle e.V. auch geschenkt. Durch die dabei geknüpften Kontakte wuchs im Lauf der Jahre ein informatives Fähnle-Netzwerk, das Sammler, Erben, Zeitzeugen, Galerien aber auch zufällige Besitzer von Werken Hans Fähnles in Verbindung brachte. Das war für uns der Anlass, zu fragen:

 

Was wird geschenkt? Was wird gesammelt? Was wird geliebt?

 

Spontan erklärten sich mehrere unserer Fähnle-Partner bereit, ihre unbekannten Schätze - die Verborgenen Bilder - für einige Wochen der Galerie Fähnle anzuvertrauen. Bei diesem Klassentreffen besonderer Art begegnen sich erstmals wieder Gemälde, die sich in den Ateliers Hans Fähnles in Stuttgart, in Kassel, Überlingen oder in Berlin vor 60 oder gar 90 Jahren zuletzt gesehen haben.

Die in unserem Bildersaal versammelten Gemälde stehen jetzt quasi als einzelne Gesprächsgruppen bei einander und tauschen gemeinsame Themen aus. Sie stehen stellvertretend für ein ganzes Malerleben, für Hans Fähnles Eigenständigkeit, seine thematischen Vorlieben und Zwänge. Sie zeigen auch, welche extremen Formatunterschiede er beherrschte. Nicht zuletzt spiegelt die Palette der Bilderrahmen zeitbedingte Rahmen-Moden und das Stilgefühl der Voreigentümer.

 

Lassen Sie sich dieses einmalige Fähnle-Treffen nicht entgehen.

 

Von der Herbstausstellung zeigen wir Ihnen hier nur eine Briefmarke - ein Ausschnitt aus dem Gemälde Blaues Haus mit Regenbogen, das Hans Fähnle 1957 gemalt hat.

 

Vielleicht können Sie uns helfen, das Motiv zu entschlüsseln. Der Titel legt es nahe, aber es ist nicht das Blaue Haus seiner Gönnerin Hanna Bekker vom Rath in Hofheim am Taunus, in dem Fähnle wiederholt zu Gast war und gemalt hat.

 

Weitere Informationen zur Herbstausstellung in der Galerie Fähnle folgen. Sie können sich auch für unseren Newsletter anmelden.

 

Gespräche auf der Fähnle-Bank

 

Wer erinnert sich noch? Bei unserer ersten Ausstellung 2013 in Fähnles Geburtsort stand die gelbe Fähnle-Bank unübersehbar im Foyer des Fleiner Rathauses. Hans Fähnles Vater Paul hat sie eigenhändig gefertigt. Auf dieser Bank nahmen seinerzeit Zeitzeugen, Kunstfreunde, Experten oder Laien Platz zum Gespräch und zur Befragung durch das Publikum. Diese Idee wollen wir wieder aufgreifen.

 

Bei den Gesprächen auf der Fähnle-Bank sind Leihgeber, Sammler und Gäste gerne bereit, den Besuchern Persönliches und Fachliches zu berichten aber auch Blicke hinter die Kulissen zu gewähren. So soll von Entdeckungen erzählt werden, die auf Gemälde-Rückseiten gemacht wurden, oder von den rätselhaften Wohnortwechseln mancher Gemälde, von Eigenheiten ihrer früheren Besitzer oder besonderen Entstehungsgeschichten.

 

Kunst-Geschichten sind manchmal spannender als Kunstgeschichte.

 

Die Gespräche beginnen jeweils sonntags um 15.00 Uhr.

Danach bleibt genügend Zeit für die Ausstellung.

 

Gesprächspartner auf der Fähnle Bank:

 

   18.09.  Volker Caesar: Bilder und ihre Geschichten

   25.09.  Oliver Tursic: Nachlass sucht Betreuer  - Franz Frank (1897-1986)

   02.10.  Dr. Barbara Lorenzer: Die Liebe zum Original - Kunst zum Anfassen?

   09.10.  Karl Amann: Kunst sammeln - angeboren oder erlernt?

   16.10.  Gabriele Kromer-Schaal: Hans Fähnles Bilder im Wohnzimmer

   23.10.  Barbara u. Dr. Helmut Bourzutschky: Hans Fähnles Erbe  - wie teilt man einen Kunst-Nachlass?

   30.10.  Bernadette Siemensmeyer: Der Förderverein - Ambitionen und Grenzen

   06.11.  Ende der Ausstellung

 

 

Seien Sie herzlich willkommen in der Galerie Fähnle!

Volker Caesar

 

 

www.galerie-fähnle-freunde | info@galerie-fähnle-freunde.de

Städtische Galerie Fähnle | Goldbacher Straße 70 | 88662 Überlingen

 

 

Ende offen - jung und gegenständlich im Dialog

Ausstellungsdauer: 15. Mai bis 3. Juli 2022

 

Die städtische Galerie Fähnle zeigte in ihrer Sommerausstellung die beiden Preisträger des Förderpreises für gegenständliche Kunst des Bodenseekreises aus dem Jahr 2020.

 

Der Preisträger für Malerei Ghaku Okazaki stellt sich vor:

„Ich male und fertige Skulpturen an, die hybride Formen aus Menschen, Tieren, Pilzen und Pflanzen verkörpern. In meinen Entwürfen verbinde ich lebhafte, bunte Farben und organisches Material miteinander. In meinen künstlerischen Werken stelle ich eine Vision dar, in der die verschiedenen Lebewesen, die verschiedenen Kulturen, Geschlechter, Menschen und die Natur in Harmonie miteinander leben. In früheren Zeiten, an den unterschiedlichsten Orten der Welt und ganz besonders heutzutage in Europa sind und waren Spaltung und Konfrontation ständig präsent. Europa – insbesondere auch Deutschland – ist von Wandel und großer Vielfalt geprägt. Meine Arbeit fokussiert darauf, die Harmonie und Einheit einer Vielfalt visuell darzustellen – wodurch die Vielfältigkeit nicht vernichtet, sondern bestätigt wird. Mein Schaffen ist von einem inklusiven Ansatz geprägt. Die Werke sollen unterschiedliche Formen der Spiritualität, Kulturen, Geschlechter, Menschen und die Natur in Mandala-artiger Komposition bewahren und als gesamtes Bildnis bejahen. Meine Arbeit stellt daher eine Vision der zukünftigen vereinten Welt dar.“

Quelle: Bodenseekreis

 

Die Preisträgerin für Zeichnung Christine Brey stellt sich vor:

„Meine künstlerische Arbeit beinhaltet Rauminstallationen und Objekte, ebenso aber fertige ich groß- und kleinformatige Grafitzeichnungen auf Papier und Karton. Hier verwende ich vorwiegend gegenständliche Motive, die eine Auseinandersetzung mit philosophischen Grundsatzfragen zeigen. Es geht dabei um die Identifikation mit dem Selbst – das Selbst für sich alleine stehend, aber auch innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen und der Gesellschaft. Melancholie nach Trennung und Abschied, die Kategorisierung und Betitelung unserer Beziehungen zueinander (Familie, Freundschaft, FreundschaftPlus, flüchtige Bekannte, Liebe), die Positionierung der eigenen Persönlichkeit innerhalb von Gruppen und die Ironie, die dem Ganzen häufig innewohnt, sind ein Teil der inhaltlichen Komponenten der hier gezeigten Werke." Quelle: Bodenseekreis

 

Frühling 2022 in der Galerie Fähnle  - Aussichten Ausblicke Hoffnungen

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Fähnle!

 

Während der Förderverein das Ausstellungsjahr 2022 vorbereitet, stehen wir inmitten von Ereignissen, die uns alle erschüttern. Dennoch wollen wir Sie in unseren Ausstellungssaal einladen  - in diesen Tagen ein Raum der Stille. Sie werden dort zwölf Gemälden begegnen, die Fähnles große Palette an Motiven spiegeln.

 

Hans Fähnles Palette

 

Als Symbol dieser intimen Werkschau kann seine große Palette wirken, die in der Galerie verwahrt ist und die Sie aus unmittelbarer Nähe betrachten können, gerade so, als hätte Hans Fähnle sie 1968 eben aus der Hand gelegt.

 

Unsere kleine "Kabinettausstellung" ist in der Zeit vom 6. März bis 8. Mai 2022 zu sehen.

 

Hans Fähnle. Starlsund Hafen 7.8.23. Sammlung Galerie Fähnle Überlingen

Zum Jahreswechsel 2021-2022

 

Die behäbigen Lastkähne im Hafen von Stralsund, die Hans Fähnle 1923 in dieser Zeichnung festgehalten hat, mögen als Symbol für den Jahreswechsel 2021-2022 stehen:

Ausruhen von den belastenden Fahrten des vergangenen Jahres, eine frische Ladung kostbarer Gedanken aufnehmen und mit Phantasie und Neugier wieder in unbekannte Gewässer auslaufen.

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Fähnle!

 

 

Genau vor 100 Jahren stand auch für Hans Fähnle ein Jahreswechsel bevor. Beide Jahre, 1921 und 1922, waren von weitreichender Bedeutung für seinen späteren Lebensweg. Als Schüler des Evangelisch Theologischen Seminars in Urach war er am 12. Juni 1921 achtzehn Jahre alt geworden und bereitete sich auf das Matur/Abitur vor, um anschließend - fast selbstverständlich - zum Theologiestudium nach Tübingen zu wechseln. Den Eltern der ausgewählten Seminaristen entstanden bei dieser guten Ausbildung geringe Kosten, was unmittelbar nach Kriegsende für die Lehrerfamilie Fähnle mit drei heranwachsenden Kindern Erleichterung brachte.

 

Die Ausbildung, ab 1919 in Kloster Schöntal und danach im Stift Urach, war gründlich und nahm den jungen Hans Fähnle voll in Anspruch. Tiefergehende Gedanken über die berufliche Zukunft waren noch vom Seminaralltag überlagert. Doch mit dem Näherrücken der Reifeprüfung wuchsen Hans Fähnles Zweifel und am 13. Oktober schreibt er seinem Vater:

Aber ach, - ich habe mirs schon den ganzen Tag überlegt -, ich kann nicht Theolog werden. Alle Deine Ausführungen über die Schönheit dieses Berufes habe ich schon oft überdacht …

 

In Kloster Schöntal, vielleicht schon im Gymnasium in Heilbronn, befreundete sich Hans Fähnle mit Herrmann Frank und wurde in dessen Familie in Kirchheim/Teck eingeführt. Dort begegnete er dem älteren Bruder Franz Frank (1897-1986), der sich nach Kriegsdienst und kunsthistorischer Promotion 1921 gegen die Vorstellungen seiner Eltern wandte, um endlich seiner eigenen Berufung zu folgen und Maler zu werden. Es liegt nahe, dass Fähnles Aufbegehren gegen den vorgezeichneten Berufsweg vom Vorbild Franz Frank zumindest beschleunigt wurde. An der Kunstakademie Stuttgart trafen sich Frank und Fähnle wieder und befestigten ihre lange Freundschaft.

 

In Hans Fähnles hinterlassener Korrespondenz der Jahre 1921 bis 1924 wird die politisch krisenhafte Zeit unmittelbar nach Weltkriegsende wieder lebendig. In der angefügten Datei bleiben die Briefe unkommentiert, sie sind lediglich mit Anmerkungen versehen und illustriert. Wir können ungefiltert der „Weichenstellung“ für ein Malerleben inmitten der heraufziehenden Hyperinflation zuschauen und dabei die frühe Schulung und Festigung der künstlerischen Handschrift verfolgen.

 

 

Im Namen des Fördervereins Galerie Fähnle e.V. wünsche ich Ihnen

für das Neue Jahr viele heitere, gesunde und kunstvolle Tage

und vielleicht etwas Entspannung mit Hans Fähnles Briefen.

 

Volker Caesar

Dezember 2021

Das liegt hinter uns - vergangene Ausstellungen u.a.:

 

Sonntag 26. September 2021 um 16.00 Uhr

 

Vortrag Dr. Ulrike Niederhofer:

Die Wandlung der Landschaftsmalerei vom 19. Jahrhundert bis heute

 

Landschaftsmalerei als eigenständige Bildgattung gibt es in der Kunstgeschichte erst seit dem französischen und niederländischen Barock des 17. und 18. Jahrhunderts. Von da an hat Landschaftsmalerei viele verschiedene Ausprägungen und Funktionen erlebt. Claude Lorrain erfand die heroische oder auch arkadische Landschaft, die Romantik zelebrierte das „Erhabene“ in der Landschaft und der Impressionismus mit seiner „Pleinairmalerei“ untersuchte die atmosphärischen Wirkungen von Licht unterschiedlicher Tages- und Jahreszeiten.

 

Im 20. Jahrhundert erhielt die Landschaftsmalerei, auch ausgelöst vom verstärkten Aufkommen der Photographie, andere Impulse. Das genaue Abbild stand nicht mehr im Vordergrund, Landart oder Installationen wie die von Christo und Jeanne-Claude, sollten bestimmte Aspekte der Landschaft hervorheben und auch auf die Gefahren der Umweltzerstörung aufmerksam machen. Der Vortrag von Ulrike Niederhofer führt in die Veränderung der Landschaftsmalerei seit dem 19. Jahrhundert ein und beleuchtet einige wichtige Aspekte dieses Wandels.

 

Seien Sie herzlich willkommen am Sonntag 26. September um 16.00 in der Galerie Fähnle!

 

 

Sonntag 12. September 2021

 

Tag des offenen Denkmals

 

Die Galerie Fähnle eröffnet den Tag des offenen Denkmals mit einem Vortrag:

16:30 Dr. Barbara Lorenzer

Beobachtungen zur Maltechnik Hans Fähnles

 

Nach dem Vortrag sind die Galerie und der Galeriegarten bis 19.00 zur Besichtigung geöffnet.

 

Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Barbara Lorenzer intensiv mit der Untersuchung und Konservierung von Hans Fähnles Gemälden. Am Beispiel der von ihr bearbeiteten Werke wird sie von Fähnles besonderer Maltechnik und den Eigenheiten berichten. Nicht nur in der Wahl seiner Bildthemen, sondern auch in der Wahl der Malmaterialien zeigt sich bei Hans Fähnle eine enorme Vielfalt.

 

Sein Leben lang verzichtete er auf die Verwendung von Tubenfarben. Aufwändig mischte er seine Farben selbst, experimentierte mit Rezepturen und mischte z.B. körnige Substanzen bei, um seinen Bildern eine grobe Oberfläche zu verleihen. Im direkten Vergleich von frühen und späten Gemälden können wir solche Entwicklungen und Veränderungen erkennen – auch in der Maltechnik.

 

Seien Sie herzlich willkommen in der Galerie Fähnle!

 

 

 

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Fähnle!

 

Langsam nähert sich das Ende der Sommerpause. In den letzten Wochen unserer Ausstellung "Landschaft im Wandel -Überlingen und der See" bieten wir Ihnen außer den Besichtigungen und Führungen noch drei Vorträge/Gespräche von bzw. mit drei langjährigen Mitgliedern unseres Fördervereins:

So. 05. September 16:00 - Volker Caesar: Hans Fähnle und die Landschaft am See

So. 12. September 16:30 - Dr. Barbar Lorenzer: Hans Fähnles Maltechnik

So. 26. September 16:00 - Dr. Ulrike Niederhofer:

Die Wandlung der Landschaftsmalerei vom 19. Jahrhundert bis heute

 

 

Die Reihe wird am 5. September von Volker Caesar eröffnet:

 

Landschaftsmalerei, verstanden als Freilichtmalerei vor dem Motiv, ist aufs engste verbunden mit der Jahreszeit, dem jeweiligen Tageslicht und ganz besonders mit dem Wetter. Hans Fähnle hatte gerade sein Kunststudium an der Kasseler Akademie abgeschlossen und reiste im Mai 1926 zu seinem ersten, ausgedehnten Malaufenthalt nach Lochau nahe Bregenz an den Bodensee.

 

Erste Regengüsse entmutigen ihn noch nicht, doch schon bald fällt seine Malreise buchstäblich ins Wasser: Der Sommer 1926 endet in einem extremen Bodensee-Hochwasser, wie es im Durchschnitt nur alle 50 Jahre auftritt. Fähnle bringt zwar viele Zeichnungen und Skizzen mit nach Hause aber nur wenige Gemälde überleben den Dauerregen:

... In welch gewagtes Unternehmen ich mich eingelassen habe, in dem ich mich rein auf die Landschaft eingestellt habe, sehe ich jetzt ein…

 

Auch sein Malsommer 1929, diesmal auf der Insel Reichenau, stellte den jungen Maler auf eine harte Probe:

... Das Wetter schwankt halt andauernd, und vor allem die Beleuchtung und die Stimmungen wechseln wie Kinobilder. Was mich das schon Farbe gekostet hat, ohne Resultat! ...

 

Hans Fähnle setzte sich dennoch über Jahrzehnte malend und zeichnend mit der Landschaft am See auseinander, mal enthusiastisch oder schwärmerisch, mal kritisch oder hadernd, immer auf der Suche nach seinem Motiv und seinem künstlerischen Ausdruck. Wir haben das Glück, dass wir dank der vielen persönlichen Äußerungen des Malers an seiner Auseinandersetzung mit der Bodenseelandschaft teilhaben können. Volker Caesar wird Hans Fähnles Kommentare einigen Gemälden direkt gegenüberstellen, die noch nie gezeigt wurden.

 

Mehr dazu erfahren Sie am 5. September um 16:00 in der Galerie Fähnle.

Seien Sie herzlich willkommen.

 

 

Landschaft im Wandel

Überlingen und der See

 

Ausstellung 27. Juni bis zum 3. Oktober 2021

 

Die Landschaft, in der wir leben, ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. Seit die Menschen hier siedelten, schufen sie sich Behausungen im und am Ufer des Sees, bearbeiteten die Böden und machten daraus Äcker und Weideland, Städte und Industrieareale. Auch die Natur gestaltet unsere Umgebung und der Wandel wird uns weiterhin begleiten. Nichts ist so, wie es einmal war, nichts wird bleiben, wie es ist.

 

Die Ausstellung „Landschaft im Wandel“ in der Städtischen Galerie Fähnle in Überlingen zeigt vom 27. Juni bis zum 3. Oktober 2021 Bilder aus öffentlichen und privaten Sammlungen, die in den vergangenen hundert Jahren rund um den Überlinger See entstanden. Ihr gemeinsames Motiv ist die Landschaft und der See. So richtete der Maler Hans Fähnle seinen Blick immer wieder auf das Ufer bei Überlingen, Willi Seilnachts und Werner Mollweides Bilder zeigen das Westufer des Sees. Otto Grafs Blick richtete sich von der Allmannshöhe bei Konstanz auf die Birnau und Überlingen, Hans Dieter schaut auf Meersburg. Vielfach beliebte Motive waren immer das Überlinger Seeufer und seine Umgebung.

 

Der Fotograf Johannes Beller und Kurator Hansjörg Straub suchten die Orte auf, an denen die Bilder entstanden. Die Fotografien zeigen, wie sich die Landschaft heute präsentiert, Augenblickswahrnehmungen, die genau datierbar sind. Die Malerinnen und Maler gestatteten sich künstlerische Freiheiten. Aber die Bilder und Zeichnungen sind auch Dokumente ihrer Zeit. Die Gegenüberstellung erlaubt Vergleiche, zeigt den Wandel der Landschaft, in der wir leben, und lädt zu Gesprächen ein.

 

Hansjörg Straub

Förderverein Galerie Fähnle e.V.

 

Distanz: Nähe und Ferne im Werk Hans Fähnles

Ausstellung vom 21. März bis 6. Juni 2021

 

DISTANZ bedeutet Entfernung und Abstand. Abstand zwischen zwei Standorten, zwischen nah und fern, zwischen Anfang und Ende, zwischen Menschen.

 

Es entstehen Beziehungen – oder auch nicht – Abkehr und Zuwendung, Spannungen und Entwicklungen.

Die Ausstellung zeigt Gemälde von Hans Fähnle, in denen er sich damit auseinandergesetzt hat. Es finden sich in seinem Oeuvre sehr viel mehr Bilder zu diesem Thema als in der Galerie präsentiert werden können.

 

Und es zeigt sich, dass Hans Fähnle unterschiedlichste Ausdrucksformen findet, die sich um das Thema DISTANZ bewegen: da sind die gestischen Distanz-Bilder mit den beiden schwarzen Sonnen, die uns mit ihrer starken Abwehrhaltung - oder ist es eine Wärme suchende Geste? - in die Ausstellung lenken und wieder herausführen.

 

Zu diesen Gemälden gehört auch eine für Hans Fähnle ganz typische Geste: die über dem Kopf verschränkten Arme  - hier in seinem späten Selbstbildnis von 1967. Genauso abgeschirmt und introvertiert wirkt er inmitten von Freundinnen  -  gesenkten Hauptes zwischen gesichtslosen Frauen.

 

Ebenso nachdenklich stimmen uns Hans Fähnles Paarbeziehungen: aufeinander zugehend, sich abwendend und nebeneinander stehend.

 

Und nicht zuletzt sind es prägende Themen aus der griechischen Mythologie und aus dem Alten Testament, die Nähe und Ferne zwischen den Menschen in kaum zu überhöhender Dramatik aufzeigen.

 

Dr. Barbara Lorenzer

 

Hans Fähnles DISTANZ- Bilder

Fotogalerien vergangener Ausstellungen siehe unter RÜCKSCHAU