Hans Fähnles Gemälde Bodenseelandschaft bei Goldbach von 1936 zeigt auf der Rückseite einen Sitzenden weiblichen Akt. Nachdem seit vielen Jahrzehnten keine restauratorische Pflege stattgefunden hat, ist sein Zustand wenig erfreulich.

Im Bericht der Restauratorin Dr. Anna Barbara Lorenzer heißt es daher:

Das Gemälde wurde von Hans Fähnle selbst auf dem originalen Rahmen befestigt, befindet sich also noch in ursprünglicher Aufspannung. Dabei hat Fähnle nach Fertigstellung der ‚Landschaft' den ‚Weiblichen Akt' zur Rückseite deklariert und ringsum mit Reißzwecken auf der Rahmenrückseite befestigt. Das locker gewobene Jutegewebe hat sich infolge fehlender Spannung deformiert, die Ränder sind teilweise ausgefranst und bieten kaum mehr Halt auf dem instabilen Rahmen. Die Malerei neigt zu Lockerungen; sie ist verschmutzt und partiell verbräunt und vergraut.

Die dringend notwendigen Maßnahmen zielen ausschließlich auf eine Konservierung: Die für Fähnle typische "Beidseitigkeit" soll unbedingt erhalten werden. Nach Festigung der beidseitigen Malschichten und Abnahme des Gemäldes vom Rahmen sind die Geweberänder so zu stabilisieren, dass sie später die neuerliche Aufspannung erlauben. Ein weiterer Arbeitsschritt ist die Planierung der entstandenen Deformierungen. Auf den zu konservierenden Rahmen wird das Gemälde unter Verwendung der originalen Reißzwecken wieder aufgespannt, dann jedoch „mit Spannung". Reinigung und Regenerierung der Malschichten sollen den Farben ihre ursprüngliche Leuchtkraft zurückgeben und verhindern, dass Schmutzpartikel in die Oberfläche eindringen.

Eine fachgerechte Restaurierung des Gemäldes kostet rund 1.350,- Euro zzgl. MWSt.